Wülfraths Bürgermeisterin Claudia Panke war am Samstag der Überraschungsgast beim Infostand der Bürgerinitiative (BI) Düssel-West auf dem Dorfplatz in Düssel. Rund 90 Minuten lang stellte sie sich der Diskussion mit den Bürgern vor Ort und musste sich viel Kritik für ihre Politik anhören. „Das gegenseitige Verständnis ist gewachsen“, resümierte BI-Sprecher Reinhardt Weniger anschließend, „aber in der Kernfrage bleiben wir unterschiedlicher Meinung“. Panke wolle die Regionalplanänderung als „Chance“, die eine Verdoppelung Düssels möglich mache; die BI lehne dies als „Gefahr für ein intaktes Düssel“ strikt ab.

 

Die Bürgermeisterin zeigte sich der BI zufolge beeindruckt von dem Erfolg der bisherigen Aktionen: Rund 300 Unterschriften seien innerhalb von zwei Wochen gesammelt worden, mehr als 170 Facebook-Abonnenten seien zu verzeichnen sowie eine stetig wachsende Zahl von Online-Petitionen (Stand 15.09., 11 Uhr: mehr als 200) auf www.duessel-west.de. „An uns kommt keiner mehr vorbei“, so die BI-Initiatoren selbstbewusst.

 

Weniger lobte die Bereitschaft Pankes, mit der BI und den Düsselern zu reden, zeigte sich zugleich aber auch enttäuscht von ihrer Argumentation: „Wenn sie öffentlich sagt, sie habe viel Sympathie für unsere Sorgen und Ängste, müsse als Politikerin aber dennoch anders handeln, dann ist das für eine Bürgermeisterin – in der Bezeichnung steckt das Wort Bürger – schon ziemlich seltsam.“  Ihr aus BI-Sicht beschwichtigender Hinweis, die Pläne für ein riesiges Neubaugebiet seien nur eine Option, die sie am liebsten gar nicht ziehen wolle, wirkten „wie die Verabreichung einer schlechten Beruhigungspille, die man gleich wieder ausspuckt“. Die Frage der BI, wozu dann ein konkreter Architektenentwurf für bis zu 400 Wohneinheiten erstellt werde, mit dem Hinweis zu kontern, dabei handele es sich nur um ein beispielhaftes Modell für andere Standorte, sei „schon ein starkes Stück“, so Weniger: „Wer soll das bitte glauben?“

 

Einig sei man sich mit der Bürgermeisterin, dass nun zunächst der heruntergekommene Sportplatz in Düssel bebaut werden müsse. Weniger: „Warum wir dann eine zusätzliche Regionalplanänderung für ein zehn Hektar großes Ackerland bester Qualität benötigen, das direkt an ein Naturschutzgebiet grenzt, bleibt das Geheimnis von Frau Panke.“ Gerne könne und solle man jedoch die Diskussion fortsetzen und vertiefen: „Die Bürgermeisterin ist jederzeit herzlich willkommen im – hoffentlich auch in Zukunft noch so malerischen – Dorf Düssel.“